Admont
Der "Admonter Bartholomäus" – Mittelalterliche Heilkunde von europäischem Format
Errichtung am 4. September 2012
Eröffnungsfeier am 12. September 2012
Textheft zum "Marienleben" mit Übersetzung: Download und Katalogisat der Textheft-Reihe an der UB Graz
Textausgabe von Anna Tesch (2007)
Pfadinformationen
Der Pfad führt vom Stiftsparkplatz über den Marienpark (I) die Hauptstraße hinunter, am Rathaus vorbei (II) und rechts hinüber zur Stiftsmauer (III). An ihr entlang (IV) kommt man zum östlichen Eingang in den Stiftspark (V). Vorbei am Kräutergarten geht es zurück zum Parkplatz.
Eröffnung: 5. September 2012
Pfadlänge: 0,5 km
rollstuhltauglich
Die Bibliothek des Benediktinerstifts Admont beherbergt mit der Handschrift des Admonter Bartholomäusaus dem 15. Jahrhundert einen ‚Klassiker‘ der deutschsprachigenMedizinliteratur des Mittelalters. Solche Bartholomäus-Texte verbreiteten sich ab etwa 1200 im gesamten deutschen Sprachraum und wurden auch in andere europäische Sprachen übersetzt. Rezepte gegen vielerlei Leiden wurden unter dem Namen des berühmten Salerner Arztes „Meister Bartholomäus“ gesammelt. Sie geben Einblick in mittelalterliche Heilpraktiken und in die Vorstellungenvon Körper und Krankheit, wie sie großteils aus der Antike ererbt waren.
Hüter dieses Wissens waren Klöster, die heilkundliche Schriften sammelten, übersetzten und für die Krankenpflege nützten. Ihre Sorge um körperliches wie seelisches Heil beruhte auf dem ‚Maßhalten‘, also einer ausgeglichenen Lebensweise zur Gesunderhaltung. Krankheit – so dachte man – bedeute ein Ungleichgewicht der vier Körpersäfte bzw. vier Elemente: gelbe Galle/Feuer, schwarze Galle/Erde, Blut/Luft, Schleim/Wasser. Diagnostiziert wurde vor allem durch die Harnschau, d. i. eine Begutachtung von Harnfarbe und -konsistenz. Davon ausgehend versuchte man die Harmonie der Säfte wiederherzustellen.